Blick in den Spiegel
Einfach gut aussehen
Entscheidend ist natürlich, wie Sie sich innen drin fühlen. Aber das eigene Erscheinungsbild macht ja auch etwas mit uns. Gut, dass man Ihnen den Krebs nicht ansehen muss, wenn Sie das nicht möchten. Wir haben im Rahmen Ihrer Therapie auch für das Äußere die richtigen Empfehlungen und Ansprechpartner für Sie.
Perücken/Zweithaar-Frisuren, Haarteile
Schönes für obenrum
Wird Ihr Brustkrebs mit Chemotherapie behandelt, droht oft ein Verlust sämtlicher Haare. Dazu unser wichtigster Tipp vorweg: Gehen Sie nicht erst in ein Perückenstudio, wenn Ihre Chemo schon begonnen hat und die Haare bereits ausfallen. So erhält das Zweithaarstudio einen Eindruck von Ihrem Erscheinungsbild und Ihrem Typ mit eigenen Haaren und kann sich darauf einstellen. Ansonsten hat sich auch dieses Handwerk inzwischen so weiterentwickelt, dass Sie in vielen Fällen selbst mit (deutlich günstigeren) Kunsthaarperücken eine gute Figur machen.
Was zahlt die Krankenkasse?
Bei durch Chemotherapie bedingtem Haarausfall haben Sie Anspruch auf eine Perücke. Diese verordnet Ihnen Ihr behandelnder Arzt als medizinische Notwendigkeit „auf Rezept“, das Sie in einem Fachgeschäft für Zweithaar einlösen können. Die Zuzahlung für gesetzlich Versicherte beträgt 10 % der Kosten, mindestens jedoch 5 € und maximal 10 €. ABER: Krankenkassen übernehmen grundsätzlich die Kosten in Form eines festen Betrags, der je nach Krankenkasse variiert und oft nicht die vollständigen Kosten einer hochwertigen Perücke deckt.
Deshalb sollten Sie in ein Fachgeschäft gehen, das Mitglied im BvZ (Bundesverband für Zweithaar) ist und staatlich anerkannt ist. Diese Ansprechpartner kennen sich gut mit den Krankenkassenverträgen aus und beraten Sie umfassend.
Wäsche/Dessous
Wohlfühlen im eigenen Körper
Nach einer Brust-OP sind zwei Dinge sehr wichtig: Sich wieder feminin und selbstsicher zu fühlen und sich problemlos in der Öffentlichkeit bewegen zu können. Besonders weiche, anschmiegsame Materialien bei BHs und Bustiers für Erstversorgung, zur Kompression oder für später schützen die empfindliche Haut. Und wer jetzt den Charme von Omas Stützstrümpfen vor Augen hat, der (oder vielmehr die) hat sich lange nicht bei einem der professionellen Anbieter von BreastCare-Mode umgesehen. Allerdings müssen Sie dafür in die eigene Tasche greifen. Die Krankenkassen zahlen nur für Brustprothesen nebst Zubehör. Zum Teil gibt’s wenigstens Geld für einen Spezial-Badeanzug.
Prothesen/Sanitätsbedarf
Sich komplett fühlen
Mussten bei einer Operation eine oder beide Brüste ganz oder teilweise entfernt werden – man spricht dann von einer Mastektomie – haben Sie Anspruch auf individuell angefertigte Prothesen. Die Erstversorgung besteht aus einer Schaumstoff-Prothese und einem Kompressions-BH mit eingenähten Taschen und erfolgt bereits bei uns in der Klinik. Die weitere Erstausstattung mit 1 – 2 Brustepithesen (Prothesen) und 2 Spezial-BHs bekommen Sie etwa 6 bis 8 Wochen nach der OP, wenn die Narben verheilt und Schwellungen abgeklungen sind. Sie besteht aus einer Silikon-Brustprothese und zwei Spezial-BHs und einem Badeanzug mit eingenähten Taschen, die jeweils von der Kasse bezuschusst werden. Jedes Jahr dürfen Sie sich dann zwei neue Spezial-Büstenhalter und alle zwei Jahre eine neue Brustprothese und einen bezuschussten Spezialbadeanzug anschaffen.
Brustwarzen-Tätowierung
Sieht aus wie echt.
Eine Brust, die ganz oder zum Teil entfernt werden muss, wird oft schon während der Operation bestmöglich wiederhergestellt. Das kann mit eigenem Gewebe und/oder Silikonpolstern geschehen, die über oder unter dem großen Brustmuskel platziert werden. So müssen Sie erst gar keine Zeit ohne Brust erleben und sparen sich einen weiteren Eingriff. Aber was, wenn auch die Brustwarze entfernt wurde?
Brustwarzen nachbilden
Ihr Körper verfügt über mehrere Stellen, an denen wir „Ersatzteile“, also körpereigenes Gewebe für die Rekonstruktion Ihrer Brustwarze entnehmen können. Chirurgisch haben Sie dann wieder eine Brustwarze, die aber anders aussieht als früher. Alternativ können wir mit einer „star-flap“ genannten speziellen Naht das lokale Gewebe raffen – es bleibt aber „normale“ Haut.
Um möglichst komplett zur Normalität zurückkehren zu können, wird der chirurgische Prozess inzwischen häufig durch Tätowieren einer fotorealistischen Brustwarze ergänzt. Das geht so weit, dass sogar der dreidimensionale Effekt durch das Tattoo erzeugt werden kann, selbst wenn kein chirurgischer Aufbau einer Mamille (Warze und Hof) möglich ist.